Nicht nur die sengende Hitze dieser Tage sorgt dafür, dass Flora & Fauna auf schmelzendem Asphalt vor sich hin siechen, auch im Inneren ist eine Dürre eingekehrt, die jegliche Regung in der Gefühlswelt in eine emotionslose Wüste wandelt.
Die Unsäglichkeiten immer noch gegenwärtiger Zeiten haben die Monumente im Inneren niedergebrannt und nun findet sich dort nichts weiter als ein Wind aus Asche, der über verdorrten Boden weht.
Das Feuer hast du gelegt, Eduard, liebster Freund von allen.
All die Tränen, die ich vergossen habe, konnten dieses Feuer nicht löschen. Unermüdlich brannte es weiter, bis absolut alles in mir Asche ward.
Was ist mir geblieben?
In meinen Händen halte ich die trockene heiße Erde, die letzten Zeugen dessen, worauf dereinst ein Paradies thronte, welches durch dich gedieh.
Das Feuer brannte alles nieder, und was von ihm noch nicht vernichtet wurde, wandelt sich immer mehr in kohlige, glühende Reliquien, welche auch mehr und mehr diesen Flammen, die du gesät, nachgeben. Nichts ist stark genug, um dem zu widerstehen.
Ich laufe über die Asche meiner selbst, schmiege meine Füße an die Weißglut, der ich begegne, aber spüre keinen Schmerz mehr. Denn auch das, was dereinst dafür verantwortlich war mir den Schmerz zu erklären, ist unter deinen Flammen untergegangen. Nur noch verbranntes Fleisch kann ich dann riechen, aber Dumpf ist mein Gemüt, Dumpf ist mein Empfinden, vernichtet, vertrocknet, leer.
Fühle keine Angst, fühle keine Hoffnung, fühle kein Wohlsein, fühle kein Unwohlsein.
Zwischen zwei Welten bin ich gefangen, wandle auf einem schmalen Grat, der einen Seite ein Schwert gestellt, der anderen Seite fremde Erinnerungen nur.
Trockenheit ist über mich eingekehrt. Durch und durch bin ich verdorrt. Meine Tränen verdunsten, ehe es mir möglich ist sie aus meinen Augen treten zu lassen. Denn im Inneren dieser sonnengleiche Hitze bereits jedes Gemüt entweicht.
Was ist mir geblieben?
Ein verdunstender salziger See, die Quelle meiner Tränen, die unter dem Feuer schwindet, und die Arie einer vereinsamten Witwe, die in den lodernden Flammen vor Schmerzen schreit, nicht singt.
Ein Inferno, kein Feuerwerk, in der Welt aus meinem Inneren.
Und ich frage dich erneut:
Was ist mir geblieben?
Ein Name auf ein Schild graviert,
ein stiller Ort nicht weit entfernt,
ein Haufen toter Erde zu meinen Füßen
und Grabsteine ringsum zum Grüßen.
Nur die Rede in meinem Kopf,
mit dir, dem, der du mal warst.
Ein Kampf um Erinnerungen,
ein Kampf um dich.
Der Versuch dich bei mir zu halten,
doch deine Flammen hindern mich...
Lupus Terre
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