Bevor dieser Text gelesen wird, möchte ich anmerken, dass dies keineswegs eine allgemeine Lösung sein soll, sondern lediglich eine ist, die bei mir funktioniert, und von anderen übernommen werden kann, aber keineswegs übernommen werden soll, da dies nicht für jeden eine Lösung ist!
Einleitung
Die Welt kann ein wahrhaft grausamer und gefährlicher Ort sein. Und ist es leider so oft auch. Von seiner Geburt an lernt der Mensch sich an seine Umwelt anzupassen, sich in ihr zurecht zu finden. Und durch eine schlechte Gesellschaft durchläuft er auch einen Verderbungsprozess seiner Persönlichkeit.
In meinen Überlegungen gehe ich, wie so viele Philosophen vor mir, von zwei übergeordneten Dimensionen bzw. Welten aus. Der Gedanken- bzw. Gefühlswelt (kurz die innere Welt) und der "realen", körperlichen, empirischen, notwendigen Welt (kurz äußere Welt).
Wie ich eben sagte, durchläuft der Mensch von seiner Geburt an eine Reihe von Veränderungen, um sich möglichst optimal an seine Umwelt anzupassen, um in dieser möglichst gut zu überleben.
In der äußeren Welt baut der Mensch beispielsweise Muskeln auf, um laufen zu können, er entwickelt eine bessere Feinmotorik, um Werkzeug zu verwenden. Lebt er in einem kühlen Gebiet, baut sich sein Körper so auf, dass er gut gewärmt ist und wenig Energie verliert. Lebt er in einem heißen, sehr sonnigen Gebiet, so wird seine Haut dunkel, um ihn vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen, und sein Körperbau schlanker, um die Körpertemperatur besser zu regulieren. Dieser Anpassungsprozess läuft allerdings nicht direkt bei jedem neuen Menschen ab, sondern wird erst über Generationen gebildet und in Erbanlagen weitergeben. Somit ist es nur natürlich und gut, dass es diverse lokal angepasste Arten von Menschen gibt. (Ich rege mich jetzt nicht über Menschen auf, die sich aufgrund ihrer Ethnie bzw. ihres Aussehens für etwas Besseres halten, als andere, denn dies ist hier nicht das Thema).
In der Inneren Welt baut sich der Mensch auf ähnliche Weise auf. Er bildet das aus, was ihn stark macht. Und sondert das ab, was ihn schwächt. Wir haben nun eine Gesellschaft, eine soziale Umwelt, die leider viel zu oft negative Eigenschaften an den Tag legt. Ein Mensch wird von einem anderen Menschen auf irgendeine Art (zum Beispiel durch Mobbing, oder durch den Verlust einer Liebesbeziehung) zutiefst verletzt. Über die Zeit gewöhnt sich der Mensch an den inneren Schmerz, den er erlitten hat und ist demgegenüber stark geworden. Er wird nicht noch einmal von den selben Umständen verletzt werden können. Wie sieht es jedoch aus, wenn er beispielsweise eine neue Liebesbeziehung hat und diese ebenfalls verletzend endet?
Der Mensch wird wieder emotional gebrochen sein und wieder Schmerz empfinden.
Es dauert wieder eine Zeit, bis er sich auch daran gewöhnt, besser gesagt angepasst hat.
Das wird sich immer wieder wiederholen.
Wir stellen also fest, dass sich der Mensch lediglich an die Umstände anpasst. Das Prinzip bleibt das selbe, der Umstand divers.
Vielleicht wird der Mensch eines Tages erkennen, dass er sich an das Prinzip anpassen sollte. Denn hat er sich an das Prinzip angepasst, wird er an jeden auf diesem Prinzip beruhendem Umstand angepasst sein.
Ich veranschauliche dies erneut mit dem Beispiel der Liebesbeziehung:
Zunächst hat ein Mensch diverse Liebesbeziehungen, die schmerzlich für ihn enden. Nach jeder Beziehung passt er sich daran an und wird somit stärker. Würde er exakt die selbe Liebesbeziehung zwei mal durchleben, würde er definitiv ohne Schmerz aus dieser herausgehen, da er bereits an sie angepasst ist. Er passt sich also an den variablen bzw. diversen Umstand an.
Eines Tages stellt der Mensch vielleicht fest, dass jede Liebesbeziehung für ihn schmerzlich endet. Er erkennt also, dass sich hinter seinem Schmerz, bzw. hinter den diversen Umständen, die ihm Schmerz bereiten, ein bestimmtes Prinzip verbirgt. Dieses Prinzip wären in diesem Fall die Liebesbeziehungen allgemein an sich.
Also kommt er auf den logischen Schluss, dass er jeder Liebesbeziehung fern bleiben sollte, um nicht Schmerz zu erleiden. Bzw. sich so an Liebesbeziehungen anzupassen, dass er keinen Schmerz spürt (zum Beispiel durch ein verdrängen seiner positiven Empfindungen (hierbei unbedacht zu der Beständigkeit und Definition einer Liebesbeziehung)). Er passt sich also an das Prinzip auf eine Weise an, die ihn nicht verletzt.
Nun geht er zum Beispiel nie wieder eine Liebesbeziehung ein und wird somit nicht verletzt. Er hat sich also an das Prinzip angepasst, indem er den Kontakt mit diesem meidet.
Da es das natürliche Bestreben eines Menschen ist nach Glück bzw. Schmerzlosigkeit zu streben - egal, ob bewusst, oder unbewusst -, will er also Wege finden keinen Schmerz zu spüren und dabei möglichst glücklich zu werden. Dies geschieht durch Prinzipanpassung.
Die Prinzipanpassung finden wir auch in der äußeren Welt. Zum Beispiel ist der variable Umstand, dass man entweder Gemüse, oder Fleisch isst, um seinen Hunger zu stillen. Das Prinzip dahinter ist schnell erkannt: Nahrungsaufnahme bzw. Essen. Die Anpassung an das Prinzip ist somit diese: Um nicht unter Hunger zu leiden muss etwas gegessen werden. Möglichst glücklich wird man dabei, indem man ein Gericht zubereitet, welches einem gut schmeckt.
Hauptteil
Nach dieser Einleitung sollte nun Ihnen, werter Leser, oder Zuhörer, folgende Aussage zentral vor Augen schweben: Durch diverse bzw. variable Umstände eine Prinzipanpassung vollführen, um stark zu werden, bzw. nicht zu leiden und dabei größtes mögliches Glück zu erlangen.
Nun setzt man sich das Ziel, dass man niemals erst eine Prinzipanpassung vollführen muss, um keinen Schmerz zu erleiden. Denn logischerweise erspart man sich dabei das Leid, dass durch den Anpassungsprozess entsteht, bzw. vorher vorhanden war. In der äußeren Welt ist dies bisweilen kaum möglich, vielleicht wird es eines Tages möglich sein, wenn unsere Kenntnisse über die Natur ausgereifter sind und wir entsprechende Technologien entwickelt haben. Bisweilen ist es also bloß in der inneren Welt möglich, welche ich als wichtiger für das Wesen eines Menschen erachte.
Man will von vornherein eine Unerschütterlichkeit der Seelenruhe erlangen und eine solche Selbstbeherrschung, dass kein Gefühl und kein Gedanke jemals Schmerz verursacht. Und das noch bevor man jenen erfahren hat. Leider lässt sich der Umstand der schlechten Gesellschaft nicht ändern, weswegen es nötig ist sich an diese anzupassen.
Man nutzt also das Wissen das man hat, und ggf. auch bereits gemachte Erfahrungen mit dem Schmerz, um einen Zustand auf gewisse Weise zu entwickeln.
Diesen Zustand, den ich im Folgenden erläutern werde, nenne ich die emotionale Wüste. Weshalb ich diesen Namen gewählt habe werde ich im Schluss erklären.
Zunächst überlegt man sich Antworten auf folgende Fragen:
1. Was macht mich schwach?
2. Was macht mich angreifbar?
3. Welche Gedanken und Emotionen können dazu führen, dass ich leide?
4. Wie kann ich auf Basis dieses Wissens stark werden?
Die Antworten auf die erste und zweite Fragen werden sehr individuell ausfallen, weswegen sich keine Gemeinsamkeit findet.
Doch die dritte und vierte Antwort wird bei all jenen, die antworten, ähnlich ausfallen.
Zunächst eine allgemeine Strategie für die erste und zweite Frage:
Man muss alles, was sich im Prinzip der diversen Umstände befindet, in der inneren Welt ausschließen. Sich davon trennen. Sich so um das Prinzip umgeben, dass es nicht eindringen kann. Quasi eine Mauer errichten, um sich davor zu schützen. Man muss bloß beachten, dass man nicht zu tief geht und man letztlich beispielsweise hinter dem Prinzip der Prinzipien das Leben sieht und sich daran anpasst, indem man es beendet (ist zwar im Rahmen dieser Logik eine gute Entscheidung, jedoch keine gute im Sinne der gesunden Vernunft).
Wenn man beispielsweise angreifbar wird, indem man jemandem etwas persönliches erzählt, muss man sich daran hindern etwas persönliches zu erzählen (eine Mauer ums Prinzip errichten), indem man sich selbst durch seinen Verstand daran hindert und es in sein Verhalten einverleibt.
Kommen wir nun zum wohl wichtigsten Teil dieses Werkes:
Die Emotionen, die zu Leid führen können:
- Liebe, denn wenn etwas entgegen der Liebe geschieht birg dies Schmerzen.
- Freude, sofern man sich an sie bindet, wird ein Verlust schmerzhaft sein
- Zuneigung und Freude jeglicher Art, sofern man sich an diese bindet, führt zu Schmerz, sobald dort eine Unstimmigkeit vorhanden ist
- Trauer, ist purer emotionaler Schmerz
- Angst, birgt Schmerz
Trauer, die man mit Schmerz gleichsetzen kann, ist immer mit Zuneigung bzw. Liebe zu einer Sache verbunden. Die einzige Möglichkeit sich diesem zu entziehen ist also solche Empfindungen zu vernichten. Bzw. -da es nie möglich ist seine Emotionen komplett zu vernichten- sie so sehr vergraben bzw. verdrängen, dass sie nur unter extremen Bedingungen auftreten können. Und man konsequenter Weise frei davon ist.
Die Angst ist ein etwas speziellerer Fall: Ist es die Angst um eine externe Sache, die man liebt bzw. zu der man Zuneigung empfindet, so gilt das Selbe wie für das, was ich zur Trauer sagte.
Ist es jedoch die Angst um eine interne Sache (zum Beispiel die Angst sein Auge zu verlieren, oder die Angst um sein Leben), könnte man natürlich denken, dass dies ebenfalls Zuneigung bzw. Liebe ist, was ja auch der Wahrheit entspricht, mit dem Unterschied, dass es (natürlicher) Narzissmus ist, und deswegen das Selbe gelten würde, doch ist dem nicht ganz so. Man muss hierbei eine Einstellung in seine Persönlichkeit einbringen, welche einen lockeren und sorg- bzw. angstlosen Umgang damit ermöglicht. Beispielsweise die "ist-mir-egal-Einstellung". Diese ist vom Namen her selbsterklärend und nicht die einzige Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit wäre, sich in die Sorge hineinzusteigern und sie positiv für sich zu gewinnen. Zum Beispiel die Freude am Schmerz, der Masochismus. Es gibt gewiss noch andere Wege, einem selbst ist überlassen, welchen er wählt, oder gar selbst erkundet.
Nun existiert jedoch auch noch ein anderer spezieller Fall der Angst: Die Angst vor der Angst, oder die Angst vor Schmerz. Für letzteres lässt sich anwenden, was ich kurz hiervor beschrieb.
Aber was ist mit der Angst vor der Angst? Also die Angst davor Angst vor Schmerz zu haben o.ä.?
Hier kommt die erweiterte Prinzipanpassung zur Anwendung, welches Prinzipien als diverse Umstände betrachtet und somit ein übergeordnetes Prinzip findet, an welches man sich anpasst. (Hierbei noch einmal die Warnung beachten, dass dies unter Kontrolle des gesunden Menschenverstandes bleiben sollte!)
Mit der Angst vor der Angst wäre also folgende Anpassung ratsam: Man erlernt, z.B. durch ausreichendes Nachdenken mit seiner Angst umzugehen, oder diese durch das Nachdenken zu verharmlosen. Grundlegend gesehen eine ähnliche, aber nicht gleiche Herangehensweise, wie bei den vorigen Fällen.
Wie wird man nun auf Basis dieses Wissens stark?
Man hat aus dem Spektrum der Emotionen die Gefühle eliminiert, welche Schmerz verursachen können. Es bleiben also jene, die diesen nicht verursachen, oder gar eine stärkende Wirkung haben können. Man sich sich also analog zu der ersten Frage Gedanken dazu, welche Gefühle stärkende Wirkung haben können.
Diese wären wohl Hass, Wut und Zorn.
Die Strategie, wie man diese Emotionen nutzt um sich zu stärken ist ein gedankliches Hineinsteigern in diese Emotionen auf eine Weise, dass es bei gutem Hass, guter Wut und gutem Zorn bleibt (dies werde ich in einem späteren Werk einmal genauer definieren). Gleichzeitig kann man dadurch, dass es nichts anderes als eine Kälte gegenüber den anderen Gefühlen gibt und diesen Hass, seine Bestreben schwächende Gefühle zu vernichten verbessern, indem man den Hass, die Wut und den Zorn auf die anderen Gefühle richtet.
Welche Gedanken, Umstände o.ä. man nimmt um seinen Hass zu nähren und sich in in ihn hineinzusteigern ist ebenfalls eine Individuelle Angelegenheit, sollte allerdings nicht allzu schwer für einen denkenden Menschen sein.
Schluss
Somit wird aus dem ehemals blühenden Dschungelchaos aus allerlei Emotionen eine kahle, karge Wüste, die in einer Hinsicht gnadenlosen heißen brennenden Hass niedergeschmettert bekommt und tosende Stürme des Zorns und der Wut aufberuft und in anderer Hinsicht ein eiskalter Ort unter dessen gefühlskarger Landschaft andere, positive, Emotionen begraben liegen.
Die emotionale Wüste ist der Zustand, der erreicht wird, wenn man sich lediglich auf Gefühle bzw. Gedanken beschränkt, die keinen Schmerz verursachen und sich in welche hineinsteigert, die dem Wesen eines guten Hasses, einer guten Wut und eines guten Zorns entsprechen und dabei alle anderen Empfindungen so tief vergräbt bzw. so sehr verdrängt, dass sie tot zu sein scheinen. Man erreicht eine Unerschütterlichkeit der Seelenruhe, welche durchaus das Ziel des metanatürlichen Bestrebens ist. Schließlich wird man dazu durch den Verderbungsprozess gezwungen (welchen ich ebenfalls in einem späteren Werk ausführlich beschreiben werde).
Ich selbst würde mich allzu gerne diesem hingeben, doch sieht es bei mir derzeit zwiespältig aus. Ich könnte allerdings sofort auf diesen Zustand gelangen. Gäbe es da nicht eine ungeklärte Sache....
Ich hoffe ich habe deinen Geist, werter Leser, oder Zuhörer, um einige Gedanken bereichert und hoffe du wirst diese philosophischen Gedanken bzw. Lehren für dich optimal nutzen!
by Lupus Terre
(DLNT)