Schattenreich.
Salzig süße Meere ergeben sich deiner Gewalt.
Schattenreich.
Dickflüssiges schwarzes Blut pulsiert durch deine Narben.
Schattenreich.
Verschlingst jedes Photon und jeden Hauch von Freude.
Schattenreich.
Nimm mir nicht das Heiligste!
Echos hallen durch verdorrte Ebenen.
Und müde Schreie flüstern mir ins Ohr:
"Eile! Eile, Kind!
Sonst ist es verwirkt.
Renne geschwind!
Denn er stirbt."
Die Zeit, sie trocknet,
aber läuft hinfort,
lässt mir keine Chance.
Schattenreich.
Nimm mir nicht das Heiligste!
Ich eile wie ich kann,
aber der Boden zäh wie Pech.
Schritte vorwärts sind Schritte zurück.
Schritte zurück sind Schritte ins...
Schattenreich.
Nimm mir nicht das Heiligste!
Stürze in der Tiefe.
Der Tiefe gewalt'ger Durst
frei von jeder Lust.
Als ob dort etwas riefe.
Treibt mich an.
Treibt mich fort.
Ungenau wann,
wie der Ort.
Schattenreich.
Nimm mir nicht das Heiligste!
Schattenreich.
Flucht ist sinnlos.
Schattenreich.
Kraftvoll deine Wogen.
Schattenreich.
Weinst dunkle Fetzen.
Schattenreich.
Greif nicht nach meinem Herzen!
Schattenreich!
Nimm mir nicht das Heiligste!
Ein Flehen
Mein Flehen
Das Flehen
Geschundener Wulst
Zerkratzter Knie
Vertriebenen Seins
Furcht in Ketten, abgemagert, des Fleisches abgenagt.
Angst in Nägeln, blutgetränkt, ins Mark geschlagen.
In den Augen eingebrannt die Schrift des Entsetzens.
In das Gehirn gemeißelt rotiert der Schlag des Motors.
Schattenreich!
Nimm mir nicht das Heiligste!
Schattenreich!
Erquicke dich dem Triefen siechend!
Schattenreich!
Nimm mir nicht das Heiligste!
Bitte!
Bitte!
Bitte!
Ich eile.
Hoffe zu stoppen.
Bitte!
Bitte!
Bitte!
Hab' Gnade!
Nimm mein Opfer!
Bitte!
Bitte!
Bitte!
Ich kann es nicht ertragen.
Ich will es nicht mal wagen.
Der Körper versteckt im...
Das Antlitz verdeckt vom...
Schattenreich!
Gib mir nicht das Dunkel!
Schattenreich!
Ich habe Angst!
Schattenreich!
Ist es das, was du willst?
Schattenreich...
Schattenreich...
Schattenreich...
Ich versinke.
Nicht im Boden.
Nicht im Meer.
Ich versinke.
In mir selbst.
Warum hast du das getan?!
Warum hast du uns verlassen?!
Warum hast du dich ergeben?!
Warum hat es dich geholt?!
Warum hat es keine Gnade?!
Warum hat es kein Gemüt?!
Warum waren deine Worte stumm?
Nein!
Nein!
Nein!
Ich will das nicht ertragen!
Ich will das nicht erleben!
Ich will es nicht wahrhaben!
Ich will so nicht mehr leben!
So hättest du doch was sagen sollen!
So hättest du doch schreien sollen!
So hättest du doch um dich geschlagen!
Aber nun stehe ich vor deinem Namen.
Eingraviert in mattes Holz.
Eingesteckt in tote Erde.
Eingedeckt im Blumenmeer.
Sehen werde ich dich nimmer mehr...
Schattenreich!
Ich verfluche dich aus tiefstem Herzen!
Schattenreich!
Ich hasse dich so sehr wie nie!
Schattenreich!
Schattenreich!
Ich will ihn dir entreißen!
Zu mächtig du doch bist,
ihn in meine Hände zu übergeben.
Gefallen ist die Entscheidung;
negiert das Überleben.
Bereue es!
Oder fluchen werd ich mehr.
Bereue es!
Siehe deine Fehler ein!
Bereue es!
Sei nicht so gemein!
Bereue es!
Dann ist es nicht so schwer.
Breche nicht aus mir heraus!
Bleibe, wo du bist!
So lasse doch Gelegenheit,
für nur eine einz'ge List.
Der Schlagabtausch immer schneller,
doch stockte in der Mitte,
doch stürzte in die Tiefe,
nun gebar einen geplatzten Stern.
Lasse mich nicht hier zurück!
Lasse sie nicht hier zurück!
Lasse ihn nicht hier zurück!
Lasse uns nicht hier zurück!
Lasse dich selbst nicht im Stich!
Gedanken explodieren ebenbürtig
Gewaltiges Feuer inbrünstig treibt
Brachial der Schmerz, das Leid, die Pein
Besessenheit von immerwährenden Fragen
Fragen,
die mich plagen.
Qualen,
mir die Freude stahlen.
Wer ist Schuld?!
Was ist Schuld?!
Wo ist es?!
Kein Ja, kein Nein.
Kein Vielleicht, kein Weil.
Kein Bruchteil angekratzt
an den Siegeln der Rätsel.
Schattenreich!
Oh Schattenreich!
Schattenreich!
Ich will fort von dir!
Schattenreich!
Oh Schattenreich!
Ich verachte dich!
Schattenreich!
Schattenreich!
Schattenreich!
Nun ist es zu spät...
by
Lupus Terre
ja
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