Montag, 28. Juli 2014
Schädelweiß
Fragile Strukturen deines Geistes
Dein einziger Zusammenhalt
Die Balance zwischen Wahn und Sinn
Ein Opfer von Verschleiß
Auf dem Friedhof der Erinnerung
Begräbst du Freudentaumel
Doch mit mageren Fingern
Gräbst du Hass und Trauer aus
Kratzt auch den letzten Funken ab
Vom Sarg deiner toten Liebe
Stopfst sie aus und stichst ihr Nadeln ein
Lässt sie wieder für dich tanzen
Die Illusion von Leben
Schon längst tot
Nur noch ein Schatten in der Dunkelwelt
Die Augen auf das Nebellicht gerichtet
Was dich längst verließ
Ungeboren, heimatlos
Trostloses Dahinschwinden
Krallst dich an Vergessenheit
Dein Schrei hallt in der Leere wider
In der Leere deines Kerkers
Der Käfig deines Herzens
Die Isolation deiner Seele
Reißt dir das Seelenfleisch heraus
Zermahlst deine Knochen
Saugst das Blut aus deinen Adern
Spuckst es auf die Zeit
Blähst dich auf und platzt
Befleckst jeden Mahr
Konzentrierst dein Gelächter
Auf jene, die du einst warst
Das Skalpell in einer Hand
Das Herz in der anderen
Ein fades tiefes Loch
Aus dem Erbrochenes quillt
Kahle Stahlwände mit Striemen geziert
Ein zerbrochener Spiegel einst ein Fenster
Die Scherben aber in deinem Hals
Und dein Mund spuckt flüssiges Eis
Das Empfinden abgesäbelt
Und das Hirn zerrst du heraus
Bemalst damit die Wand
Schmückst sie noch mit Feuer
Und der Mond beginnt zu weinen
Die Schatten lachen in dir
Hohl, abgestumpft, verwest
Leblos, kein Zucken mehr
Und die Sonne scheint auf dich nieder
Dein hautloser Schädel erblüht
Ein Wurm bohrt sich durch den Kiefer
Ist dort nun ein Lächeln?
by
Lupus Terre
Kernbereiche
Dunkelheit,
düstere Welten,
Gedicht,
Melancholie,
Suizid,
Tod
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Ich bin beeindruckt und eine neue Leserin.
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