Sonntag, 2. Februar 2014

Septikämie


das licht zerbricht
an meinem schwarzen auge
verteilt sich und lässt stellen aus
sodass nur die schatten bleiben
ein bild der wehmut malen sie
und spielen mit der erinnerung
welche mich einst warm umfloss
und nun an wüstenstein zerschellt

und ich ziehe mich an einen ort zurück
an dem mich niemand findet
und ich baue mir ein schloss der hoffnung
mit tränen aus stein

gefährlich lacht etwas in meinem geist
aus einer tiefe fern heraus
aus einem bodenlosen schwarzen loch
schimmert nun eine fackel auf
und das feuer spricht zu mir
es dringt in mein gehör hinein
und es bohrt unablässig weiter
bis es in meinem herzen ist

und ich ziehe mich an einen ort zurück
fern von allen welten
und baue mir ein dorf der freude
aus leeren särgen

die gewalt wie ein blitz durch den himmel kracht
verwüstet gedanken und zerstört mit wahnsinn
was ich doch einst geliebt hab
aber doch nicht halten konnte
was ich doch einst geliebt hab
aber doch nicht schützen konnte
was ich doch einst geliebt hab
aber doch nicht lieben konnte

und ich ziehe mich an einen ort zurück
der schon längst vergessen war
und baue mir ein haus der träume
in das ich doch nie ziehen werde

bloß ein funken ein bedauern
in der glut der sonne ist
doch sie strahlt ewig weiter
während mich das dunkel frisst
und die seele schreit nicht
sie will kalt verbrennen
wie verschollen zwischen spiegelwelten
finde ich sie nicht mehr wieder

und ich ziehe mich an einen ort zurück
der bereits vernichtet wird
und baue mir einen turm der kraft
für einen funken von bedauern

wo stetig fort der tote hunger ruft
verlangt all die gier nun ihren preis
schmachtet nach dem glanz der illusionen
und breitet verdreckte klauen aus
das blut tropft aus meinem mund
nie begehrt und nur verloren
wird mir etwas noch genommen
das ich als einziges hab bekommen

so ziehe ich mich an einen ort zurück
versteckt und unerreichbar
und baue mir einen steg des lichts
das ich nicht mehr erreichen werde


by
Lupus Terre


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