Donnerstag, 25. Juli 2013

Schattengesang


Schatten sitzen auf der Treppe,
singen Lieder vor sich hin
Singen von verlor'nen Dingen,
ohne Zeitgefühl, ohne Sinn

Fragen nach dem Namen,
ohne den sie geboren wurden
Singen leidvoll, kein Erbarmen,
ohne Geist in ihren Augen

Die Leere sind sie selbst geworden,
nachdem sie des Suchens müde wurden
Erinnern sich nicht, wer sie waren,
wissen nicht, wer sie sind

Und ich gehe hier am Weg entlang,
die Schatten fest im Blick
Und mich erfährt der selbe Drang,
ich halt' ihn nicht zurück

Frage mich nach dem Sinn,
nach der Welt, der Zeit sogar
Frage mich, wer ich bin,
und wer ich vielleicht mal war

Woher habt ihr diese Kraft,
jeden neuen Tag zu sehen?
Was gibt euch euren Sinn,
das Leben stets zu bestehen?

Hatte ich diesen Quell dereinst?
Wusste ich, was er einst war?
War es Liebe? Ist das wahr?
Bist du es, die du um mich weinst?

War es Liebe? Oder Wunsch?
War es Wille, ohne Grund?
Ich erinnere mich nun nicht mehr,
versinke nur im Schattenmeer

Was ist es, das meine Leere nährt?
Was ist es, das mich so leert?
Was ist es, das mein Herz beschwert?
Was ist es, das mich das Leben lehrt?

Viele Dinge habe ich an die Zeit verloren,
welche ich nun des Nachts beweine
Ohne Namen wurde ich auch geboren,
und trage meine Last alleine

Ich wünsch' mir, dass in dieser Welt
jemand voll und ganz zu mir hält
Aber diesen Jemand gibt es nicht
und die Suche ist somit ohne Licht

In dieser Welt, die du begehst,
willst du mit jemandem sein
Doch egal, wie sehr du drum flehst,
am Ende bist du ganz allein

Ist diese Leere Sehnsucht?
Ist sie Frust, Verdruss, oder Lust?
Wächst sie in mir stetig weiter,
solange ich ohne Begleiter?

Die Nacht bricht in meinen Gedanken ein
Wäscht mich nicht von der Leere rein
Und meine Seele wandert durch die Schatten
Will mein altes Ich bestatten

Am Wege hier steh' ich in der Nacht
warte hoffend, dass die Kraft erwacht,
die so viele andere dieser Leben
dazu bringt sich Liebe zu geben

Aber ob das die Leere in mir füllt,
das weiß ich wahrlich nicht genau
Und wenn ich nun doch darauf vertrau',
eine Illusion mich vielleicht umhüllt

So sitz' ich nun auf der Treppe,
die Schatten gleich nebenan
Singe von verlor'nen Dingen,
ohne Sinn, solang' ich kann



by
Lupus Terre
(DLNT)



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