Freitag, 27. Mai 2011

Freiheit, was ist das? - Einige Gedanken

In der heutigen Gesellschaft hantieren viele Menschen sehr leichtfertig mit dem Begriff Freiheit. Für viele, v.A. westliche Kulturen und Nationen, ist Freiheit eine Selbstverständlichkeit. Ein selbstverständlicher Begriff mit dem ein so leichter Umgang geübt wird, wie mit jeder anderen Selbstverständlichkeit des Lebens.
Doch frage man sie, "Was ist Freiheit?", so bekommt man keine spontane Antwort, die wie bei anderen Selbstverständlichkeiten des Lebens blitzschnell kommt, sondern ein stockender Formulierungsversuch, der geprägt von hilfesuchenden Blicken und stetigem Schweigen ist. Man stellt danach als Gefragter vielleicht dreierlei Dinge fest: Zum Einen kommt die Erkenntnis "Ich weiß nicht, was Freiheit ist", zum Anderen stellt man fest, dass der Begriff der Freiheit doch kein so leichter ist, sondern ein schwerer mit ungeheurem Gewicht, und zum Letzten erkennt man beim Versuch Beispiele für Freiheit zu finden, die Freiheit ungeheuer vielfältig ist und man lange überlegen müsste, um genau und allgemeingültig eine Definition zu finden.

Nun, die Frage bleibt die Selbe: "Freiheit, was ist das?"
Betrachten wir zunächst einige Beispiele, um wesentliche Dinge für eine passende Beschreibung zu finden.
Ein Straftäter, der gefasst und für schuldig befunden wurde, hat ab einem gewissen Grad mit Freiheitsentzug zu rechnen. Er wird also in ein Gefängnis gesperrt aus dem er sich - trotz seines Willens dazu - nicht "befreien" kann.
Halten wir folgendes fest: Freiheit bedeutet, den Willen ausleben zu können sich uneingeschränkt an den Orten seines Beliebens aufzuhalten und nicht von anderen darin behindert zu werden.
Nächstes Beispiel: Die Entscheidungs- / Meinungsfreiheit der Menschen. Die Prinzipien der Demokratie gestehen den Menschen die Möglichkeit zu sich für die Regierung seines Beliebens zu entscheiden und die Mehrheit von Entscheidungen legitimiert eine Regierung, ohne dass die Menschen darunter direkt zu leiden haben.
Wir halten fest, dass Freiheit bedeutet zu seinen Meinungen und Entscheidungen stehen zu können, ohne dafür mit direkten negativen Konsequenzen rechnen zu müssen. Das bedeutet, dass er deswegen niemals legitim verfolgt werden darf, bzw. ihm deswegen kein Leid zugefügt wird. Allerdings gibt es indirekte negative Konsequenzen, die e.g. dann auftreten, wenn es Konfrontationen von Meinungsdifferenzen gibt (Streitereien verbunden mit negativen Emotionen).
Diese Beispiele reichen uns schon, um etwas wichtiges feststellen zu können: Sowohl bei räumlicher Freiheit, als auch bei Willens-, Meinungs-, Entscheidungsfreiheit, etc., bedeutet Freiheit ein Freisein von Einschränkungen oder Gefährdungen, die mit Taten, Denken, der Existenz und jeglichen anderen Dingen verbunden sind. Würde man sich weitere Beispiele für Freiheit überlegen, würde man gewiss feststellen, dass dies stimmt.

Freiheit sollte nun als Begriff geklärt sein. Wir können erkennen, dass Freiheit ein sehr gravierender Begriff ist, der uns jederzeit umgibt (oder auch nicht umgibt). Selbst in den kleinsten Dingen. Man hat z.B. die Freiheit auf die Uhr zu sehen, ohne etwas befürchten zu müssen. Man hat die Freiheit zu essen, ohne etwas zu befürchten. Man hat die Freiheit zu laufen, ohne etwas zu befürchten. Selbst im Kleinsten ist Freiheit vorhanden. Und im Großen existiert sie ebenfalls (oder auch nicht), wie z.B. die Meinungsfreiheit, die gesellschaftsumfassend ist.
Wenn nun ein Mensch in unserer heutigen Gesellschaft behauptet: "Ich bin ein freier Mensch." bzw. "Ich lebe in Freiheit.", sagt er da die Wahrheit?
Prüfen wir die Tragweite dieser angeblichen Freiheit und stellen wir fest, ob wir Menschen heutzutage wahrlich frei sind, oder nicht.
Wie wir festgestellt haben, bedeutet die wirkliche, wahre, absolute Freiheit ein Freisein von negativen Konsequenzen in seinem Handeln, Denken, seiner Existenz etc.. Ein Mensch, der wirklich frei ist, könnte also tun und lassen, was er will, ohne etwas befürchten zu müssen.
Der heutige Mensch kann (in vielen Nationen zumindest) ein angenehmes Leben führen, ohne direkte negative Konsequenzen fürchten zu müssen.
Ist er also frei?
In einem Land gibt es Gesetze, die das gesellschaftliche Zusammenleben regeln, dafür jedoch die Menschen z.B. in ihrem Handeln einschränken bzw. sie bei Gesetzesverstoß mit noch mehr Einschränkungen oder/und direktem Leid strafen.
Oder sobald der Mensch die Freiheit eines anderen stören will, oder ihm Schlechtes will, hat er damit zu rechnen, dass sich der andere Mensch zur Wehr setzt, oder sich rächt.
Also auch hier gibt es negative Konsequenzen, sobald man etwas nach seinem Belieben tun möchte, ungeachtet der moralischen Bedenklichkeit dessen.
In einem gewissen Rahmen ist dieser Mensch also frei. Aber da der Rahmen bereits eine Einschränkung ist und wir wissen, dass die wahrhafte Freiheit keinerlei Einschränkungen und Gefährdungen beinhaltet, ist der Mensch definitiv nicht frei. Das Gefühl der Freiheit, das er hat, ist somit lediglich eine Illusion, die er sich einbildet. Eine dreiste Lüge, um sich wohl fühlen zu können.

Mit diesen Gedanken zu leben mag nun deprimierend sein und man fragt sich: "Wie kann ich, trotz dieser Gesellschaft, die mich in dem Ausleben der absoluten Freiheit behindert, dennoch einen Weg finden frei zu sein?"
Beantworten wir diese Frage, indem wir nochmals betrachten, wie wir in unserer Freiheit überhaupt eingeschränkt werden. Da gibt es Gesetze und Strafen bei Nichtbeachtung, andere Menschen und deren Handeln, wenn wir ihnen - für sie - Schlechtes tun, usw..
Die Einschränkung unserer Freiheit ist also mit der Furcht vor Konsequenzen verbunden. Denn gäbe es sie nicht, würde womöglich ein Zustand der Anarchie vorherrschen. Um die absolute Freiheit auskosten zu können müssen wir uns also von dieser Angst befreien. Wir müssen sie erkennen und von uns trennen. Wir müssen einen Zustand finden, wo wir nichts, aber auch wirklich absolut nichts befürchten. Selbst wenn man uns mit dem Tode droht, oder lebenslanger Gefangenschaft, oder gar schlimmster Folter, dürfen wir nicht im Geringsten zögern. Alles, was uns etwas bedeutet, muss so angesehen werden, dass es keinen Verlust für uns darstellt. Sei es durch eine emotionale Wüste, stoische Ruhe, dem buddhistischen Freisein vom Begehren, oder oder. Erst dann, und nur dann, sind wir in dieser Gesellschaft wahrhaft in der Lage frei zu sein.
Die Freiheit ist ein Ideal, das niemals in einem realen Kontext umgesetzt werden könnte. Das reale Gleichnis dazu ist absolute Furchtlosigkeit.
Dass solch ein Denken selbstmörderische Züge annehmen kann, sei nicht ausgeschlossen. Doch die wahre Freiheit ist in der Realität eine Lüge, da es ein hohes Ideal von utopischen Ausmaßen ist. Freiheit bedeutet in dieser Gesellschaft nichts anderes, als dass man absolut nichts zu verlieren hat.

Somit sollte der Begriff, die Tragweite und die Schwere von Freiheit erläutert sein.
Wir wissen nun, dass unsere Freiheit eine Illusion ist, die ein jämmerlicher Witz gegenüber dem Ideal der Freiheit ist und wir wissen, wie wir diesem ideal sehr nahe kommen könnten, sollten wir uns jemals dafür entscheiden, dass wir dies wirklich wollen und in unserem Jetzt nicht zufrieden sein können.


by Lupus Terre (DLNT)

Dienstag, 24. Mai 2011

Kryptischer Trost

 
Harte Schläge durch Eisenfäuste treffen schwer,
wenn das rastlose Herz zeschmettert zerschlagen und zerfetzt
aus dem scharfen totem Messer ragt, das frisch gewetzt.
Und nur der Rauch dann gen Himmel ringt, vom Schrotgewehr.

Zermatert zermürbt und zerbrochen schreien letzte Scherben
als kläglicher Versuch dem sich'ren Tode zu entrinnen.
Vorm düst'ren Schlächter wollen sie rennen und rennen
doch er lacht und er brüllt: Ihr werdet sterben! STERBEN!

Schritt für Schritt schließt er den letzten Schrein
Er lacht, singt und grölt: Ihr kommt hier niemals rein!
Er lacht, er singt und er flüstert: Ihr werdet die Letzten sein!
Er lacht, er summt und dann sagt er: Leidet unter Qual und Pein!

Die gräßlich schreckliche Strafe wird im Abgrund lauern
unter der schwarzen toten Erde ganz tief vergraben
blutrostige Striemen die zerrissenen Opfer ummauern
während sie gefressen werden von Armeen aus Schaben

Risse, tief wie Schluchten, führen Flüsse aus tiefstem Rot
Aufgeschlagen und verteilt auf heißestem Asphalt
Verrottend verreckend in entrissenen Gedärmen und Kot
Versinkend im brennenden zähflüssigen Kalt
Nägel in die Seelenspiegel gerammt
Geblendet vom Seelenheil, vom rettendem Licht
Gehirne versammelt auf einer Wand
Zerquetscht wird jeder, jeder widerwärtige Wicht

Bestrafung für Ironien auf Sinnigkeiten
Bestrafung für Gier, Wahn, und Torheiten
Bestrafung für das gelobte Leben und die Liebe
Denn Glück und Unglück sind nur kranke Triebe
Tränen zerkratzen das blutgesäumte Wort
Repetitive Kurzzeitigkeiten ist trübe Uneinsichtigkeit
Kranker Wahn zerstört Frieden und Freiheit
Was bleibt ist ein Blutbad, ein Massaker, Mord.

So also jedes Herz ausgeschlachtet wird
Der Schlächter sich mit Todesängsten kürt 
Zorn, Wut, Hass und Rache ihn treiben
Sodass zerstückelte Körper nur in den Ketten bleiben



by
Lupus Terre
(DLNT)