geschrieben am 01.09.2010
Vor einem Jahr noch trieb ich allein durch die Gewässer dieses Seins. Sehnsucht war mein Kompass. Freundschaft war mein Ziel. Liebe mein Sinn. Ich weiß nicht woher, oder warum es so kam. Ich weiß nur ich wollte nicht ganz alleine sein. Ich suchte Halt beim Fall durch die Wolken. Ich suchte jemnden mit dem ich ausgelassen und ohne Furcht beisammen sein konnte. Obwohl ich früher mal so naiv war, dass ich mich täuschen ließ, obwohl oftmals der Wolf namens Mensch meine Seele zerfetzte und obwohl ich um das Grauen in den Menschen wusste, suche ich Halt, denn ich hatte Hoffnung.
Ich war anders als all jene Gestalten, die dort draußen auf Erden ohne Sinn und Ziel umherirren, ich war anders als jene, welche sich in ihren Trieben verloren, welche ihr Individuum ihre Existenz ihren Geist in einem Strom von Rausch verloren.
Ich war anders als all jene, welche andere kopierten. Ich war anders als jene, die nur nach Glück strebten, ich war nicht jemand, der nur nach Anerkennung und Kompliment der Anderen suchte.
Ich war anders und ich bin es immer noch.
Und bei all den Gestalten, die umherwandern, bei all jenen wollte ich nicht glauben, dass ich der Einzige sei. So hegte ich die Hoffnung es gäbe noch so jemanden. Ein Bedürfnis in mir tobte und schrie nach so jemanden. Nach Freunden und Liebe.
Noch vor einem Jahr war ich allein, doch traf ich dann mit meinem Floß auf ein großes Schiff. Dort wurde ich empfangen. Dort fand ich Freunde.
Glaubte ich.
Doch nach der anfangs süßen Erfahrung folgte bittere Erkenntnis.
Die Wahrheit war nicht, dass man Menschen als wahre Freunde haben konnte.
Die Wahrheit war nicht, dass man Menschen wahrlich lieben konnte.
Die Wahrheit ist entsetzlich.
Es ist nicht möglich jene Menschen zum Freund zu haben. Denn sie sind nur ihr eigener Freund. Jeder, der ihnen am Nächsten steht erfüllt nur einen parasitären Zweck. Sie können sich nicht entfalten und mit reinem Herzen und reinem Geiste aufrichtig Freundschaft walten lassen. Sie sind erbärmliche Kreaturen, die nur anderen schaden.
Es ist nicht möglich jene Menschen zu lieben. Denn sie lieben nur sich selbst. Jeden, den sie lieben, fressen sie auf und schmeißen seine leere Hülle, seinen Rest, einfach achtlos weg. Sie können sich nicht überwinden und mit reinem Herzen und reinem Geiste aufrichtig Liebe blühen lassen. Sie sind erbärmliche Kreaturen, die nur anderen schaden.
Jeder Funken Hoffnung war erloschen.
Einmal mehr wurde bewiesen, dass Hoffnung nichts weiter ist als eine verlockend giftige Illusion, die man sich bildet, um von der klaren kalten Wahrheit abzulenken.
Wenn man diese Hoffnung zu sehr fest hält, leidet man im Anbetracht der Wahrheit. Sie, die Menschen, sind es nicht wert, dass man Gefühle für sie zulässt. Denn sie sind schlecht. So bleibt eine Mauer um sein Herz zu errichten.
Ich habe keine Freunde, keine Liebe, hatte sie nie und will sie nicht mehr.
Nur die Einsamkeit bleibt, frei von Sehnsucht.
Das Schiff ist gesunken. Keine Insel gefunden.
So treibe ich nun hier auf meinem Floß auf dem Meer der existenzlosen Einsamkeit.
Ich bin allein.
by Lupus Terre
(DLNT)