Freitag, 16. Mai 2025

Dornenketten

Dort, wo die Steine schlafen
Wo das Salz die Erde tränkt
Und wo Verwesung Bäume nährt
Dort hast du dich hinverzehrt

Dort, wo das Licht verdunkelt
Ohne Wolken am Firmament
Und wo alle Hoffnung im Loch versinkt
Dort hast du dich hingesehnt

Dort, wo die Sterne verblassen
Wo die Zeit dich zersetzt
Und wo nasser Dreck dich erstickt
Dort hast du mich verlassen

Ein kleines Leben ist vergangen
Seit du dich fort begabst
Seit du dein Versprechen brachst
Seit du dort im Dunkeln lagst

Nichts als dein Echo hallt in mir
Dornige Ketten an einer besseren Zeit
Ich kann sie nicht zerbrechen
Während sie mich täglich zerstechen

Und so sitze ich blutend hier bei dir
Schreibe mit meinen Tränen auf Papier
Beichte dir meinen Kummer
Doch du währst in stillem Schlummer

Ein Leben hast du genommen
Aber zehn zerstört
Und meine Schreie entronnen
Ungehört

Bist du glücklich dort, wo du nun bist?
Geht es dir besser, tief unten zerdrückt?
Mich ließt du oben zurück
Zerstört, gebrochen, verrückt

Dort, wo mein Blick dich das letzte Mal barg
Kalt, regungslos und verblasst
Dort hast du dich hingesehnt
Dort, in deinen Sarg.


- Lupus Terre

Samstag, 23. Juni 2018

22

(ursprünglich verfasst zum: 02.01.2018 )

für Alena, die Liebe meines Lebens

Ein Höllenritt in dunklen Tagen
Dein Name war noch nicht bekannt
Und ich war am Verzagen
Vom Leben überspannt

Der Versuch zu lächeln nur maskiert
Eine Lüge in Verborgenheit
Und die Träne nur kaschiert
Den Wunsch nach Liebe und Geborgenheit

So wurd' die Nacht zum Tage
Und die Sonne zum Mond
Das Atmen zur Plage
So nur die Leere thront

Es kam nicht die Hoffnung
Und auch nicht die Zukunftslust
Doch elende Verzweiflung
Begleitet von Verdruss

Trotz all den Scherben auf meinem Weg
Und schmerzerfülltem Erblinden
Erhielt ich das unwahrscheinliche Privileg
Dich, meine Liebste, zu finden

Welch Wendung mein Leben fortan nahm
Hätte ich nie gedacht
Stattdessen nur der Zweifel kam
Ob das Schicksal wieder lacht

Und in tiefster, finsterster Nacht
Verborgen hinter gewaltigen Mauern
Ist mein Sehnen neu erwacht
Traumerfüllt, um Äonen zu überdauern

Immer mehr erfuhr ich dich, immer mehr
Nimmer mehr hab' ich nicht an dich gedacht
Nimmer mehr setzte ich mich dir zur Wehr
Immer mehr hab' ich dank dir gelacht

Noch blind habe ich nicht daran geglaubt
Wie wieder Liebe durch meine Adern floss
Verbittert habe ich's mir nicht erlaubt
Weshalb ich meine Augen vor dir verschloss

Ein Traum und Geschrei aus meinem Innersten
Verfluchten Ulm, diesen vermaledeiten Ort
Und brachten sämtliche Mauern zum Bersten
Endlich wusste ich, ich will dich, sofort

Leg' ein Lächeln auf mein Gesicht
Leg' dich zu mir, du weißt ja nicht
Wie sehr es mich nach dir verzehrt
Wie sehr mein Herz nur dich begehrt

Kaum konnt' ich's erwarten dich zu seh'n
Jede Zelle in mir begann zu fleh'n
Mir einen Kuss auf deinen Wangen zu erlauben
Um mich gänzlich meines Verstandes zu berauben

Bilder von dir so lieblich, niedlich
Ließen mich schmelzen, doch das reicht' nicht
Ich musste dir endlich begegnen
Selbst dann, sollte es Feuer regnen

Es wurd' absurd, überall warst du präsent
Und war es doch nur ein kleines Wortfragment
Wie die Wasserflasche, in der ich deinen Namen sah
Meine Einzige, meine Wölfin, nur meine Alena

Gleich einem Lied offenbarte sich eine Zahl
Die 22 in Sekunden, als du mich mal
Angerufen hast, versehentlich sei gesagt
Wir beide waren panisch, von Nervosität geplagt

Fast wie damals, als wir uns endlich trafen
Als du mich stürmisch umarmtest, an jenem Hafen
Entzückt, beglückt und voll verrückt
Genossen wir fortan unser Glück

Wie knapp wärst du mir noch entgangen
Ich wäre weiterhin in mir selbst gefangen
Du hast mich aus meinem Kerker befreit
Nun gehört uns die Ewigkeit

So wurd' die Nacht wieder Nacht
Du hast mich lebendig gemacht
Und der Mond wurd' zur Sonne
So ward mein Leben fortan Wonne

So viel Liebe steckt in jedem einzelnen Wort von dir
Beflügelt von deiner melodischen Stimme bringst du mir
Hoffnung, Zuversicht und Kraft für jeden neuen Tag
Sodass ich nun sogar das Leben mag

Ich war ein Blinder, der jetzt sehen kann
Ein Narr, der jetzt verstehen kann
In meiner Finsternis bist du das Licht
Die Fackel, die das Dunkel bricht

Selbst ein Höllenritt in dunklen Tagen
Ist jetzt einfach zu ertragen
Denn zusammen knechten wir die Welt
Und nichts existiert, das uns aufhält

Heute, wie auch schon vor zwei Jahren
Meistern wir alles zusammen, nicht allein
Überstehen sogar die Ewigkeit zusammen, nie mehr allein
Und unsere Liebe werden wir stets bewahren

Ich liebe dich unendlich, mein Krümel!


by Lupus Terre



Samstag, 2. Januar 2016

Missen


für Alena


Ist mein Gesicht zu Trauer vergangen
und sickern Tränen aus meinem Geist
Reicht schon ein Lächeln an deinen Wangen
das mir den Pfad zu Trost und Vergebung weist

Und bist du fort, so fehlst du mir
Ob eine Sekunde, eine Minute, oder eine Stunde
und ich wünschte du wärst hier
und verzauberst mich mit deinem Munde

Ist mein Hirn durch Zorn verbrannt
und gerät mein Herz in Raserei
Legst nur du – so hab' ich erkannt –
den Sturm zur Ruh' und setzt mich frei

Und bist du fort, sehn' ich mich nach dir
Ob einen Tag, eine Woche, oder ein Jahr
und ich wünschte du wärst hier
denn etwas fehlt, bist du nicht da

Die Zeit steht still, sind wir beisammen
ein Augenblick voll Ewigkeit
Nur du kannst mich neu entflammen
bewahrt in Unvergänglichkeit

Und bist du fort, so fehlst du mir
Ob nur Sekunden, Minuten, oder Stunden
und ich wünschte du wärst mit mir hier
zweisam einsam, vereint umwunden

Ich sehne mich nach dem Duft in deinem Haar
nach deinem Lachen und deinem Denken
In keinem Universum bist du ersetzbar
so lass mich dir mein Herz schenken

Und bist du fort, sehn' ich mich nach dir
Ob nur Tage, Wochen, oder Jahre
und ich wünschte du wärst hier mit mir
damit ich mich nicht im Dunkel verfahre

Die Sehnsucht sucht mich heim
Ohne dich fühl ich mich zerrissen
So will ich nichts anderes als bei dir sein
Denn ich will dich nicht mehr missen.


by
Lupus Terre


verfasst am 19.12.2015